Brummen, Pochen, Stechen: Kopfschmerzen können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Mediziner*innen unterscheiden rund 200 Arten des Kopfschmerzes. Dabei trennen sie die
- funktionellen von den
- symptomatischen Kopfschmerzen.
Letztere beziehen sich auf Kopfschmerzen mit extrazerebralen (z.B. HNO- oder Stoffwechselerkrankungen, Hypertonie) und zerebralen Ursachen (z.B. Tumore).
Kopfschmerzen mit funktioneller Ursache werden weiter unterteilt in Migräne, Spannungskopfschmerz, Kombinationskopfschmerz und Clusterkopfschmerz.
Inhaltsverzeichnis
Die Psyche als Auslöser für Kopfschmerzen
Besonders der Spannungskopfschmerz ist für Psycholog*innen und Therapeut*innen von Bedeutung, weil sich doch in vielen Fällen psychosomatische Ursachen finden lassen. Auch bekannt als psychogener, psychosomatischer oder Muskelkontraktionskopfschmerz, kann diese Form episodisch oder chronisch auftreten.
Die psychosomatischen Kopfschmerzen dauern 30 Minuten bis 7 Tage, treten normalerweise beidseitig auf und äußern sich durch einen drückenden, ziehenden (nicht pulsierenden) Schmerz von leichter bis mittlerer Intensität.
Körperliche Aktivität führt zu keiner Verschlimmerung und anders als bei einer Migräne fehlen auch Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit.
Depressionen durch chronischen Kopfschmerz
Wie die verschiedenen Namen des Spannungskopfschmerzes bereits verdeutlichen, spielen sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung.
- Psychosozialer Stress,
- depressive Erkrankungen,
- Angststörungen,
- Schlafstörungen und
- sexuelle Probleme können den Schmerz auslösen.
- Ebenso wie eine Überlastung oder Verspannung der Muskulatur im Kopf-, Hals- und Schulterbereich.
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Rund 70% der Bevölkerung leiden zumindest zeitweise unter dem lästigen, schmerzhaften Gefühl, das auch Symptom einer psychischen Erkrankung wie Depression sein kann.
Gerade beim Zusammenhang zwischen chronischen Spannungskopfschmerzen und Depressionen, Angst und Schlafstörungen stellt sich jedoch immer auch die Frage nach dem kausalen Zusammenhang (Ursache und Wirkung). So kann beispielsweise eine depressive Verstimmung auch das Resultat chronischer Schmerzen sein.
Was tun bei psychosomatischen Kopfschmerzen?
Bei der Therapie von psychosomatischen Kopfschmerzen sollten vor einer medikamentösen Therapie andere Therapieformen ausprobiert werden. Besonders gute Effekte zeigt Pfefferminzöl, welches auf die Schläfen oder die Stirn gerieben wird.
- Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PMR),
- autogenes Training und
- andere Entspannungsverfahren tragen ebenfalls zur Schmerzlinderung bei.
Gleiches gilt für Stressbewältigungsstrategien, die beim Umgang mit Stress im Alltag helfen.
Psychotherapie bei Kopfschmerzen
Als wichtiges Werkzeug hat sich auch das Führen eines Tagebuchs oder -protokolls erwiesen. Darin notierst du dir, wann und wie oft die Beschwerden auftauchen. So kannst du ermitteln, ob die Kopfschmerzen mit bestimmten Situationen oder Ereignissen im Zusammenhang stehen, welche es schließlich zu vermeiden gilt. In den Online-Therapieprogrammen von Selfapy kommt die Tagebuchmethode direkt ab dem ersten Wochenmodul zum Einsatz.
Psychosomatische Kopfschmerzen: Medikamente
Je nachdem, wodurch die psychosomatischen Kopfschmerzen verursacht werden, kann die Gabe von Medikamenten sinnvoll sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Gabe von Medikamenten bei durch Stress verursachten Schmerzen weder sinn- noch wirkungsvoll ist. Schmermittel sollten grundsätzlich nur bei akuten Schmerzen eingenommen werden, bei chronischen Schmerzen ist kaum Schmerzreduktion gegeben. Hier gilt es eher, die Ursache der Schmerzen zu bekämpfen. Bei Spannungskopfschmerzen können ausreichend Bewegung, Übungen zur Muskelrelaxation oder auch andere Entspannungsübungen und Meditation helfen.
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Selfapy bietet evidenzbasierte Online-Therapieprograme bei chronischem Schmerz und bei Depression an. Diese sind kostenfrei auf Rezept verfügbar und bequem von Zuhause aus machbar. Die Programme eignen sich sehr gut bei leichten Beschwerden, als Begleitung einer klassischen Psychotherapie sowie vor allem, um die langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu verkürzen. Alle Selfapy Online-Therapieprogramme enthalten Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), welche auch bei psychosomatischen Kopfschmerzen empfohlen werden, da sie langfristig den größten Effekt haben.
Solltest du das Gefühl haben, alleine nicht mehr gut mit den Schmerzen zurecht zu kommen, dann kann eine professionelle Psychotherapie hilfreich für dich sein. Sind tatsächlich eine Depression, eine Angststörung oder chronischer Stress Auslöser der Spannungskopfschmerzen, tritt in vielen Fällen mit Beginn einer Therapie bereits nach wenigen Wochen eine deutliche Linderung der Schmerzen ein.
Online-Studie bei chronischem Schmerz
Die Selfapy Online-Therapieprogramme sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung und werden von unabhängigen Wissenschaftler*innen in klinischen Studien untersucht. Um die höchste Wirksamkeit bieten zu können, evaluieren wir unsere Programme in unabhängigen klinischen Studien und entwickeln die Inhalte entsprechend den neuesten Erkenntnissen wissenschaftlicher Publikationen.
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Quellenangaben
- Göbel, H. (2012): Die Kopfschmerzen: Ursachen, Mechanismen, Diagnostik, Therapie. 3. Aufl., Springer
- Straube, A., May, A., Kropp, P. et al. (2008): Therapie primärer chronischer Kopfschmerzen. In: Schmerz, Nr. 22, S. 531–543, online verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/s00482-008-0645-9
- Kropp, P., Dresler, T. & Niederberger, U. (2014): Psychosomatik der Kopfschmerzen. In: Psychotherapeut, Nr. 59, 57–71, online verfügbar unter https://doi.org/10.1007/s00278-013-1028-y
- Dresler, T., Klan, T., Liesering-Latta, E., Lüpke, J., Hubalek, I., Kraya, T., Kropp, P. (2019): Psychologische Behandlungsverfahren bei Kopfschmerzen. In: Nervenheilkunde Nr. 38, Ausg. 10, S. 745-758, online verfügbar unter: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0989-6551.pdf