Zurück 20 Sep 2022 · 15 min lesezeit
von Felicitas Eva Lindner

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Kaum machst du es dir auf dem Sofa oder im Bett bequem geht es los: Du wirst unruhig, du hast das Gefühl, dich bewegen zu müssen und du kannst deine Beine nicht still halten. So ergeht es dir häufig, wenn du dir mal eine Pause gönnen oder schlafen gehen willst?

Was ist das Restless Legs Syndrom?

Das Restless Legs Syndrom (RLS), auf Deutsch “Syndrom der ruhelosen Beine”, ist eine Erkrankung, die das Nervensystem betrifft. Dabei kommt es vor allem in der Nacht oder in anderen Situationen der Ruhe zu einem intensiven Bewegungsdrang in den Beinen. Zusätzlich kann es vorkommen, dass die Beine und Füße beginnen zu kribbeln und zu ziehen. Bei einigen Betroffenen können diese Symptome auch in den Armen und Händen vorkommen. Die Symptome bessern sich, sobald Betroffene beginnen sich zu bewegen. 

Das Restless Legs Syndrom ist schon seit dem 17. Jahrhundert Gegenstand der medizinischen Forschung. Im Laufe der Zeit war es unter unterschiedlichen Bezeichnungen bekannt. Erst seit 1945 ist die Bezeichnung Restless Legs Syndrom gebräuchlich, die von dem schwedischen Neurologen Karl Axel Ekbom eingeführt wurde. Dementsprechend wird die Erkrankung auch Willis-Ekbom-Syndrom genannt.

In der Regel tritt das RLS erst im Erwachsenenalter auf, bei Kindern ist die Erkrankung eher selten. Kommt sie bei Kindern doch vor, dann meist nur mit sehr leichten und nicht lange anhaltenden Symptomen. Aufgrund der sehr milden Symptome bei Kindern wird RLS häufig nicht erkannt oder die Symptome werden fälschlicherweise einer anderen Erkrankung wie ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) zugeordnet oder einfach als Wachstumsschmerzen deklariert.

Restless Legs: Symptome

Die Symptome des Restless Legs Syndroms sind von Person zu Person unterschiedlich und abhängig davon, welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt. Typisch ist in jedem Fall sowohl Missempfinden als auch Bewegungsdrang in den Füßen und Beinen in Phasen der Ruhe, die sich durch Bewegung lindern lassen. Betroffene beschreiben ihre Empfindungen hier ganz unterschiedlich. Die Gefühle reichen von Kribbeln, Ziehen, Brennen bis hin zu Schmerzen, Krämpfen oder wechselnden Empfindungen zwischen heiß und kalt. Häufig treten die Symptome beidseitig auf. Es kann aber auch vorkommen, dass die Symptome nur einseitig vorkommen oder sich auf die Arme und Hände oder vielleicht sogar den gesamten Körper ausweiten. Da die Symptome nicht immer auftreten müssen und es besonders zu Beginn einer Erkrankung oft vorkommt, dass es gänzlich symptomlose Phasen gibt, wird das Restless Legs Syndrom oft nicht oder sehr spät erkannt. 

Da Betroffene aufgrund der unangenehmen Empfindungen sowie des Bewegungsdranges abends oft nicht einschlafen können oder der Schlaf durch unwillkürliche Bewegungen gestört ist, ist ein zusätzlich vorkommendes Symptom starke Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist, werden oft auch Aktivitäten, die eine längere körperliche Ruhephase voraussetzen, so zum Beispiel Kino- oder Theaterbesuche sowie Zugfahrten, unmöglich. Betroffene leiden dadurch zusätzlich unter ihrem RLS. Lebenserwartung oder die Wahrscheinlichkeit für das Erkranken an anderen Erkrankungen sind durch das Restless Legs Syndrom nicht beeinflusst.

Unruhige Beine - Symptome: Kurz zusammengefasst

  • Missempfindungen in den Gliedmaßen: z.B. Kribbeln, Ziehen, Schmerzen
  • Bewegungsdrang
  • unwillkürliche Bewegungen der Gliedmaßen, z.B. zucken
  • Schlafstörungen
  • Verstärkung der Symptome nachts oder in anderen Ruhephasen

Restless Legs & andere Erkrankungen

Das Restless Legs Syndrom tritt auch teilweise gleichzeitig mit anderen Erkrankungen auf.

Restless Legs & Schmerzen

Von vielen Betroffenen werden Schmerzen als Symptom des Restless Legs Syndroms genannt, dennoch fühlen sich viele Betroffene mit diesen Symptomen nicht ernst genommen. Das liegt oft daran, dass es Betroffenen schwer fällt, ihre Schmerzen klar in Worte zu fassen und zu beschreiben und die Schmerzen sowohl in ihrer Intensität als auch in ihrer Erscheinungsform sehr individuell verschieden sein können. Eine gute Therapie umfasst dann nicht nur Medikamente, sondern auch nichtmedikamentöse Therapie sollte in Betracht gezogen werden.

Restless Legs & Niereninsuffizienz

Bei Niereninsuffizienz kommt das Restless Legs Syndrom bei ca. einer von drei betroffenen Personen vor. Bei einer Nierenunterfunktion ist die Lebensqualität der Betroffenen häufig ohnehin schon sehr stark eingeschränkt und Menschen, die auf Dialyse angewiesen sind, sind zudem häufig von schlechtem Schlaf betroffen. 

Bei einer Niereninsuffizienz gibt es unterschiedliche Faktoren, die zu einem RLS führen können. Das ist abhängig von dem Grad der Nierenunterfunktion, möglichem Eisenmangel, einer zusätzlichen Diabetes-Erkrankung oder auch Gefäßerkrankungen und chronische Entzündungen.

Da Dialysepatient*innen oft unter Eisenmangel leiden, werden die RLS-Symptome hier oft durch die Gabe von Eisen, also eine Eisenersatztherapie, behandelt. Auch die unten aufgeführten Medikamente können bei Restless Legs und Nierenunterfunktion wirksam sein.

Restless Legs & Schlafapnoe

Schlafapnoe ist eine Atmungsstörung, die während des Schlafes auftritt. Sie tritt oft gemeinsam mit dem Restless Legs Syndrom auf. Es ist bisher nicht gänzlich geklärt, was dazu führt, dass die beiden Erkrankungen gemeinsam auftreten. Es gibt aber Hinweise auf gemeinsame Risikofaktoren wie zum Beispiel ein vermehrter Alkoholkonsum, Nikotinkonsum, höheres Alter oder Übergewicht.

Schlafstörungen, die durch das RLS ausgelöst werden, erschweren oft die Beatmungs-Therapie der Schlafapnoe. Es ist hierbei wichtig, beide Erkrankungen zu behandeln. Laut Studiendaten kann die Beatmungstherapie der Schlafapnoe sogar auch Symptome des Restless Legs Syndroms mindern. Allerdings kann es auch genau umgekehrt laufen, und die Symptome von RLS werden durch die Beatmung verstärkt. Bei der Behandlung ist jedoch darauf zu achten, dass die Gabe von Opioiden die Symptome der Schlafapnoe verschlimmern kann. 

RLS & Bluthochdruck

Bluthochdruck wird von Betroffenen meist nicht oder erst sehr spät erkannt. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems ohne begleitenden Schmerz und oft auch lange Zeit ohne Symptome. Bluthochdruck kann aber sehr schwerwiegende, sogar lebensbedrohliche Folgen haben und Organe schädigen.

Warum die beiden Erkrankungen oft gemeinsam auftreten, ist nicht hinreichend geklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Schlafstörungen, die durch das Restless Legs Syndrom ausgelöst werden, das Risiko für Bluthochdruck steigern können. Das liegt daran, dass bei Schlafstörungen der normalerweise eintretende Blutdruckabfall in der Nacht fehlt. 

Restless Legs & Schwangerschaft

Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten des Restless Legs Syndroms ist während einer Schwangerschaft deutlich erhöht. Oft sind die Beschwerden während einer Schwangerschaft auch schlimmer als in anderen Fällen. Frauen, die schon vor dem Beginn der Schwangerschaft mit RLS zu kämpfen hatten, leiden während der Schwangerschaft meist unter noch intensiveren Symptomen. Somit kann auch der Verlauf der Schwangerschaft beeinträchtigt werden. Es ist daher wichtig, betroffene Frauen individuell aufzuklären und die Therapie entsprechend abzustimmen. 

Symptome beginnen meistens im zweiten Trimester und haben im dritten Trimester ihren Höhepunkt. Bei fast allen Frauen gehen die Symptome aber nach der Entbindung innerhalb von spätestens vier Wochen wieder zurück

Auch im Zusammenhang mit Schwangerschaften gibt es nur Vermutungen und Hinweise darauf, warum RLS hier entsteht. Man geht aber davon aus, dass es mit Schwankungen des Dopaminspiegels sowie mit dem erhöhten Eisenbedarf während einer Schwangerschaft in Verbindung steht. Mit jeder erneuten Schwangerschaft steigt außerdem das Risiko für RLS, da der Bedarf an Eisen und Folsäure steigt.

RLS: Selbsttest

Die folgenden Fragen eines Restless Legs Syndrom Tests können dir eine Hilfestellung dabei bieten, deine Symptome besser einzuordnen und zu verstehen, ab wann du Hilfe von deinem ärztlichen oder psychotherapeutischen Fachpersonal einholen solltest. 

  1. Leidest du in Ruhe und Entspannungssituationen (Fernsehen, Kino, Busfahrten etc.) unter unangenehmen bis qualvollen Missempfindungen wie Ziehen, Jucken, Reißen oder Kribbeln in Beinen oder Armen?
  2. Fühlst du dich in solchen Situationen durch einen unstillbaren Bewegungsdrang zum Aufstehen und Herumgehen gezwungen?
  3. Sind diese Beschwerden durch aktive Bewegung, kalte Fußbäder, Massagen o. ä. vorübergehend zu lindern oder zu beseitigen?
  4. Hast du keine oder kaum Beschwerden, solange du am Tage in Bewegung bist?
  5. Bemerkst du eine Zunahme der Beschwerden abends oder nachts?
  6. Leidest du unter Ein- und/oder Durchschlafstörungen?
  7. Fühlst du dich tagsüber häufig müde, abgespannt und erschöpft?
  8. Verhindern die Beschwerden in den Beinen auch tagsüber die ersehnte Ruhe und Entspannung und fühlst du dich durch die Beschwerden in deinen sozialen Aktivitäten eingeschränkt (z.B. Verzicht auf Kino oder Theaterbesuche, Vermeiden von Flugreisen)?
  9. Bemerkt dein*e Partner*in nachts häufig unwillkürliche Zuckungen deinen Beinen oder Füßen während du schläfst? 
  10. Gibt es eine Person in deiner Familie, die über ähnliche Symptome klagt?

Wenn du mehr als zwei der hier aufgelisteten Fragen mit “Ja” beantworten würdest, solltest du deine Symptome abklären lassen.

Quelle: https://www.restless-legs.org/restless-legs/syndrom/selbsttest/

Restless Legs: Ursachen

Woher das RLS genau kommt und welche Ursachen es hat, ist bisher nicht vollständig geklärt. Bei Frauen kann es aber zum Beispiel vorkommen, dass unruhige Beine & Schwangerschaft miteinander verknüpft sind. Das bedeutet, die Symptome kommen als Begleiterscheinung einer Schwangerschaft zum ersten Mal vor. Ist das der Fall, verschwindet das RLS nach der Geburt meist wieder. 

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das Restless Legs Syndrom mit einer Störung des Dopamin Stoffwechsels zusammenhängen könnte. Dopamin fungiert als Botenstoff im Gehirn und ist unter anderem dafür zuständig, Bewegungen im Körper zu steuern.

Wenn das Restless Legs Syndrom mit einer anderen Erkrankung oder eine andere Erkrankung als Ursache erkannt wird, spricht man von einem symptomatischen oder sekundären Restless Legs Syndrom. Das bedeutet, die unruhigen Beine sind das Ergebnis einer anderen Erkrankung. Solche Ursachen für die Entstehung des Restless Legs Syndrom können sein:

  • genetische Veranlagung: das Restless Legs Syndrom kann in Familien gehäuft auftreten
  • veränderter Energiestoffwechsel im Gehirn
  • eine schon weiter fortgeschrittene Nierenschwäche
  • Eisenmangel
  • Nerven- oder Gelenkschädigungen
  • Opiatentzug: das Restless Legs Syndrom ist eine häufige Begleiterscheinung beim Entzug von Opiaten

Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie zum Beispiel Trizyklika, die bei Depressionen zum Einsatz kommen, oder Medikamente wie Betablocker, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gegeben werden, können unruhige Beine auslösen. Bei vielen Betroffenen ist der Grund für die Erkrankung jedoch unklar und es kann keine genaue Ursache festgestellt werden. Man spricht dann von einem sogenannten idiopathischen Restless Legs Syndrom. Ist das der Fall, ist auch die Therapie erheblich erschwert.

Aufgrund der unklaren Ursachen für das Restless Legs Syndrom ist es auch nicht möglich, die Krankheit oder Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen oder einer Erkrankung vorzubeugen. Dennoch sollte beim Auftreten der für RLS typischen Symptome eine ärztliche Fachperson aufgesucht werden.

Restless Legs Syndrom: Psychische Ursachen

Ob Restless Legs psychische Ursachen hat, ist nicht ausreichend geklärt. Es gibt aber, wie erwähnt, Hinweise darauf, dass ein sehr stressiger Lebensstil oder Lebensumstände wie Schichtarbeit die Entstehung der Erkrankung begünstigen können. Auch ein Dopaminmangel kann zu der Erkrankung mit dem Restless Legs Syndrom führen.

Betroffene des Restless Legs Syndroms erhalten oft auch zusätzlich die Diagnose einer psychischen Erkrankung, wie zum Beispiel einer Depression oder Angststörung. Ob hierbei ein kausaler Zusammenhang besteht, ist aber nicht ausreichend erforscht. 

Restless Legs: Therapie

Die Behandlung des Restless Legs Syndroms gestaltet sich oft sehr schwierig, da die Ursachen oft unklar sind und deswegen nicht gut therapiert werden können. Die Therapie wird nach einer Diagnose daher oft sehr individuell geplant.

Restless Legs Syndrome: Diagnose

Für die Diagnose des RLS ist es am besten, wenn du dein ärztliches Fachpersonal kontaktierst. Für die Diagnose wird zunächst ein ausführliches Diagnosegespräch geführt. Hierbei werden insbesondere folgende Symptome abgefragt:

  1. starker Bewegungsdrang in den Beinen der zusätzlich oft mit weiteren Missempfindungen einher geht
  2. die Empfindungen treten häufiger nachts oder in anderen Ruhesituationen auf
  3. die Symptome verbessern sich, sobald Betroffene sich bewegen

Außerdem gibt es sogenannte unterstützende Diagnosekriterien, die ärztlichem Fachpersonal dabei helfen sollen, eine Diagnose zu treffen.

  1. unwillkürliche Bewegungen der Gliedmaßen während des Schlafes
  2. Verbesserung der Symptome durch dopaminerge Therapie
  3. familiäre Häufung des Restless Legs Syndroms

Ist nach dem Anamnesegespräch und der Symptomabfrage noch keine eindeutige Aussage zu treffen, können noch weitere Tests stattfinden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Bluttests zum Feststellen eines Eisenmangels oder Tests in einem Schlaflabor zur Beobachtung eventueller Bewegungen im Schlaf handeln. Auch die Nervenleitgeschwindigkeit oder der Urin werden oft untersucht, um andere Krankheiten ausschließen oder als Ursache für RLS feststellen zu können. 

Behandlung von RLS

Die Therapie von RLS richtet sich sehr nach den individuellen Beschwerden und Umständen der betroffenen Person. Vor allem dann, wenn Auslöser für die Erkrankung an RLS gefunden wurden, ist eine Therapie vor allem darauf ausgelegt, die Ursachen zu bekämpfen

Sekundäres RLS

Tritt RLS aufgrund eines Eisenmangels auf, wird in der Regel ein Nahrungsergänzungsmittel verordnet, das den Mangel ausgleicht. Bei RLS aufgrund von Nierenversagen hingegen kann eine Dialyse auch die Symptome der unruhigen Beine minimieren. Ist die Einnahme eines Medikaments der Auslöser für dein RLS, wird in der Regel geprüft, ob es möglich ist, das Medikament abzusetzen oder zu ersetzen. Bei unruhigen Beinen während der Schwangerschaft wird grundsätzlich von einer Therapie abgeraten, da davon ausgegangen wird, dass die Symptome nach der Schwangerschaft von selbst wieder verschwinden. 

Restless Legs: Medikamente

Es gibt auch Medikamente, die für die Behandlung von einem Restless Legs Syndrom. Medikamente wirken hier jedoch nur gegen die Symptome und nicht gegen die Erkrankung selbst. Medikamente werden daher insbesondere dann verschrieben, wenn Betroffene sehr unter der Erkrankung leiden oder ihr Alltag eingeschränkt ist. Es werden hauptsächlich drei Medikamente bei RLS Beschwerden verschrieben:

  1. Dopaminagonisten: Diese Stoffe erzeugen im Gehirn eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Dopamin, das maßgeblich an der Bewegung beteiligt ist. Jedoch besteht bei der Gabe von Dopaminagonisten auch das Risiko einer Verschlechterung der Symptome. Zu diesen Stoffen gehören unter anderem Pramipexol, Rotigotin und Ropinirol. 
  2. L-Dopa: Auch bei L-Dopa spielt Dopamin eine Rolle, denn es handelt sich hierbei um eine Vorstufe von Dopamin. L-Dopa wird gemeinsam mit einem anderen Wirkstoff - Benserazid - verabreicht. Das ist deswegen der Fall, weil Benserazid sicherstellt, dass L-Dopa erst im Gehirn auch in Dopamin umgewandelt wird. Das Risiko einer Verschlechterung der Symptome ist bei diesem Wirkstoff am höchsten, ist das nicht der Fall, werden aber gute Ergebnisse erzielt. 
  3. Gabapentin: Gabapentin ist ein Medikament, das eigentlich für die Behandlung von Epilepsie entwickelt wurde. Es ist ebenfalls sehr wirkungsvoll gegen die Symptome des Restless Legs Syndroms und das Risiko einer Verschlimmerung der Symptome ist bei diesem Wirkstoff am geringsten. Daher wird Gabapentin bevorzugt für die Symptombehandlung von RLS verwendet.

Kommt das Restless Legs Syndrom in Verbindung mit Schmerzen vor, werden oft auch Schmerzmittel, sogar bis hin zu Opioiden, zur Behandlung eingesetzt. Kommt das RLS in Verbindung mit einer Angststörung vor, werden zudem oft auch krampf- und angstlösende Medikamente empfohlen, so zum Beispiel der Wirkstoff Pregabalin. Die hier angeführten Medikamente wirken nicht gegen die Ursache, sondern lediglich gegen die Symptome von Restless Legs. Medikamente ohne Rezept können ebenfalls hilfreich sein, das ist sehr individuell verschieden. Dazu ist es ratsam, sich mit ärztlichem Fachpersonal auszutauschen.

Restless Legs: Tipps

Auch wenn es kaum möglich ist, der Entstehung des Restless Legs Syndroms vorzubeugen, so gibt es doch einige Tipps, die man beachten und durchprobieren kann, um die Symptome zu lindern. Quasi eine Restless Legs Behandlung ohne Medikamente. Du kannst so versuchen, für dich selbst herauszufinden, was dir bei deinen Beschwerden gut hilft. 

  • Regelmäßiger Schlafrhythmus: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus mit festen Schlafens- und Aufstehzeiten kann dir dabei helfen, Symptome des Restless Legs Syndroms zu reduzieren sowie besser einschlafen zu können. Für ausreichende Müdigkeit am Abend ist es außerdem kontraproduktiv, während des Tages zu schlafen. Solltest du also zu Mittagsschläfen neigen, versuche diese möglichst kurz zu halten oder ganz wegzulassen. 
  • Wechselbäder: Hier ist alles erlaubt, was die Durchblutung in den Beinen und Füßen anregt. Kalte und heiße Wechselduschen oder Fußbäder, die Beine ausmassieren oder bürsten, kalten und warme Fußwickel, Dehnübungen oder Sport können bei RLS symptomlindernd wirken. 
  • Ausreichend Eisen: Das Restless Legs Syndrom steht oft mit einem Eisenmangel in Verbindung. Daher ist es für Betroffene wichtig, auf ausreichende Zufuhr von Eisen durch die Ernährung zu achten. Zudem ist Vitamin C hilfreich für den Körper, um Eisen aufzunehmen. Außerdem ist es sinnvoll, bei ärztlichem Fachpersonal regelmäßig die Eisenwerte checken zu lassen. 
  • Lebensgewohnheiten: Achte auf deine Lebensgewohnheiten, insbesondere in den Stunden vor dem Schlafengehen. Versuche in dieser Zeit Stress, anstrengende körperliche Aktivitäten und Stoffe wie Koffein, Alkohol und Nikotin zu vermeiden. Versuche, einige Stunden zwischen deinen täglichen Aktivitäten und deiner Schlafenszeit frei zu lassen, um dich entspannen und zur Ruhe kommen zu können. 
  • Selbsthilfegruppen: Es kann Betroffenen helfen, Ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. Suche die vertraute Personen, von denen du dich verstanden fühlst und denen du dich öffnen kannst. Auch Selbsthilfegruppen können eine Entlastung darstellen und dir helfen zu verstehen, dass du mit deiner Erkrankung nicht allein bist. Zudem erfährst du hier vielleicht hilfreiche Tipps von anderen Menschen, die mit den gleichen Symptomen konfrontiert sind wie du. 
  • Selbstbeobachtung: Versuche außerdem, deine Symptome, ihre Stärke, Häufigkeit und Veränderungen im Blick zu behalten und vielleicht zu dokumentieren. Wenn du merkst, dass etwas anders ist als sonst, teile diese Veränderungen deinem ärztlichen Fachpersonal mit.

Selbsthilfegruppen finden

NAKOS, die nationale Kontakt
  • und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen hilft dir dabei, herauszufinden, wo Selbsthilfegruppen in deiner Nähe sind.

Telefon: 030 31018960
Selbsthilfeorganisation: www.restless-legs.org

Restless Legs: Ernährung

Da Restless Legs sich krampfähnlich anfühlen, wird von vielen Betroffenen zunächst angenommen, dass es einen Zusammenhang zwischen RLS und Magnesiummangel gibt. Doch RLS steht eher im Zusammenhang mit einer zu geringen Zufuhr von Eisen. Wie bei vielen neurologischen Erkrankungen wird auch beim Restless Legs eine ganzheitliche und antientzündliche Ernährungsweise empfohlen. Das bedeutet: Möglichst wenig Zucker, wenig Fleisch, insbesondere Schweinefleisch und keine leeren Kohlenhydrate. Dafür wird zu mehr Gemüse, guten Ölen und Gewürzen geraten. Spezielle Restless Legs Ernährungs-Docs kannst du im Internet finden.

Online-Kurse von Selfapy bei psychischen Belastungen

Die Online-Kurse von Selfapy bieten zudem eine gute Möglichkeit der Unterstützung bei psychischen Belastungen. Die Kurse bei Depression, generalisierter Angst- und Panikstörung sind kostenfrei auf Rezept erhältlich. Für mehr Informationen vereinbare ein kostenloses Infogespräch. Mach hier den Test und finde heraus, ob Selfapy zu dir passt.

Ein Artikel von

Felicitas Eva Lindner Redakteurin · Journalismus M.A. | Psychologie B.Sc. | Psychologie M.Sc.

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Quellenangaben

  1. Liebscher-Bracht, Roland (2022). Restless Legs Syndrom (unruhige Beine): Ursachen, Symptome und Behandlung. Online verfügbar unter https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/restless-legs-syndrom/ [03.08.22].
  2. patienten-information.de (o.J.). Restless-Legs-Syndrom. Online verfügbar unter https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/restless-legs# [03.08.22].
  3. restless-legs.org (o.J.). Das Restless Legs Syndrom. Online verfügbar unter  https://www.restless-legs.org/restless-legs/syndrom [03.08.22].
  4. usz.de (o.J.). Restless-Legs-Syndrom. Online verfügbar unter https://www.usz.ch/krankheit/restless-legs-syndrom/ [03.08.22].

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