Mit dem wissenschaftlich fundierten Selbsttest Depression kannst du herausfinden, ob du die Symptome einer klinischen Depression zeigst oder ein vorübergehendes Stimmungstief hast. Lies hier mehr darüber, wie der Test funktioniert.
Der Depression-Selbsttest ist anonym und kostenlos. Wir speichern keine deiner Daten. In neun wissenschaftlich fundierten Fragen kannst du hier überprüfen, ob du an einer Depression leidest.
Jede*r ist mal niedergeschlagen oder traurig. Doch was, wenn das immer öfter der Fall ist oder die Traurigkeit einfach nicht wieder gehen will? Du kennst dieses Gefühl? Unser Depression-Selbsttest kann dir helfen, schnell Klarheit über deinen psychischen Zustand zu gewinnen.
Wenn du wissen willst, wie der Test funktioniert und wie er ausgewertet wird, findest du hier noch mehr Wissenswertes über unseren Depression-Selbsttest, der auf dem sogenannten PHQ-9-Fragebogen basiert.
Der Depressions-Selbsttest kann und soll keine fachliche Diagnose ersetzen. Besuche dafür bitte ärztliches Fachpersonal.
Er kann dir eine erste Hilfestellung geben und dir deinen psychischen Zustand verdeutlichen. Wenn du glaubst, an einer Depression zu leiden, oder das Ergebnis des Tests darauf schließen lässt, wende dich bitte an eine*n Psychotherapeut*in, eine*n Facharzt*ärztin oder eine*n andere*n qualifizierte*n Diagnostiker*in.
Inhaltsverzeichnis
Depression-Selbsttest: Was ist der PHQ-9 Fragebogen?
PHQ-9, das steht für „Patient Health Questionnaire 9“. Übersetzt bedeutet das Gesundheitsfragebogen für Patienten 9. Die Zahl steht dabei für die neun Fragen, die dieser Selbsttest Depression umfasst. Der PHQ-9 entspricht dem sogenannten Depressionsmodul des umfassenderen Gesundheitsfragebogens für psychische Erkrankungen PHQ-D.
Inwiefern ist der Test wissenschaftlich?
Streng wissenschaftlich orientieren sich die neun Fragen des Depression-Selbsttest dabei an den Richtlinien des DSM-5. Das klingt kompliziert, aber dahinter verbirgt sich nur die fünfte Auflage des „Diagnostischen und statistischen Leitfadens psychischer Störungen“ (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Herausgegeben wird der Leitfaden von der Amerikanischen Psychischen Gesellschaft, der US-Fachgesellschaft der Psychiater*innen, Psychotherapeut*innen und anderer Gesundheitsberufler*innen, die sich mit der geistigen Gesundheit befassen.
Warum der PHQ-9? Gibt es noch andere Tests?
Wir verwenden den PHQ-9 als Depression-Selbsttest, weil es ein zuverlässiges und wissenschaftlich abgesichertes Diagnose-Werkzeug ist, das schnell und einfach zu bedienen ist. Es wird auch von Psychiater*innen, Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen in Deutschland in ihren Praxen benutzt, wenn sie eine erste Einschätzung erhalten möchten, ob ein*e Patient*in an einer Depression leidet. Außerdem ist er anonym anwendbar. Es ist also nicht nötig, dich dafür beispielsweise zu eventuellen vorherigen Krankheiten zu befragen.
Darüber hinaus lässt sich mit diesem Selbsttest Depression eine Aussage über die Schwere einer möglichen depressiven Erkrankung treffen.
Hier geht es zum Selbsttest Depression.
Wonach fragt der PHQ-9 Selbsttest Depression?
Das DSM definiert neun mögliche Symptome einer schweren Depression. Mit dem PHQ-9 wird in jeder Frage eines dieser Symptome abgefragt.
Unterm Strich erkennst du mit diesem Depression-Selbsttest also, wie typisch deine Gefühle und dein Verhalten für eine Depression sind.
Die Fragestellung lautet dabei immer: „Wie oft fühltest du dich im Verlauf der letzten zwei Wochen durch die folgenden Beschwerden beeinträchtigt?“ Denn jedem geht es mal schlecht. Per Definition sprechen Ärzt*innen erst von einer Depression, wenn die entsprechenden Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen andauern.
Depression-Selbsttest Symptome:
- depressive Stimmung fast den ganzen Tag
- deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten für die meiste Zeit des Tages
- deutliche (mehr als fünf Prozent) Gewichtszu- oder abnahme oder verminderter oder gesteigerter Appetit
- Durchschlafstörungen (Insomnia) oder vermehrtes Schlafbedürfnis (Hypersomnie)
- von anderen beobachtete psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung (Retardierung)
- Müdigkeit oder Antriebslosigkeit
- Gefühle der Wertlosigkeit oder übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle
- verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren oder Unentschlossenheit
- wiederkehrende Gedanken an Tod oder Selbstmord, Selbstmordversuch oder einen bestimmten Plan, um Selbstmord zu begehen
Es gibt jeweils vier Antwortmöglichkeiten, mit denen du die Symptome gewichten kannst:
- überhaupt nicht
- an einzelnen Tagen
- an mehr als der Hälfte der Tage
- beinahe jeden Tag
Wie wird der Depression-Selbsttest ausgewertet?
Der PHQ-9 Selbsttest Depression erfragt für jedes der neun möglichen Symptome einer Depression eine Gewichtung, die sich als Zahlenwert darstellen lässt. Die Antwortmöglichkeiten entsprechen dabei folgenden Werten:
- überhaupt nicht entspricht dem Wert 0
- an einzelnen Tagen entspricht dem Wert 1
- an mehr als der Hälfte der Tage entspricht dem Wert 2
- beinahe jeden Tag entspricht dem Wert 3
Damit lässt sich aus den gegebenen Antworten ein Summenwert berechnen, der zwischen 0 und 27 liegt. Nach folgender Skala lässt sich allein aus dem Summenwert die mögliche Schwere einer möglichen depressiven Erkrankung bemessen:
- Zwischen 0 und 4 Punkten liegt (wahrscheinlich) eine minimale depressive Symptomatik vor.
- Zwischen 5 und 9 Punkten liegt (wahrscheinlich) eine milde depressive Symptomatik vor.
- Zwischen 10 und 14 Punkten liegt (wahrscheinlich) eine mittelgradige depressive Symptomatik vor.
- Zwischen 15 und 27 Punkten liegt (wahrscheinlich) eine schwere depressive Symptomatik vor.
Unser online-basierter Depression-Selbsttest wird automatisch ausgewertet und du erhältst von uns sofort eine klare Antwort sowie Empfehlungen, was du als Nächstes tun kannst.
Bestandteil der Auswertung des Selbsttest Depression ist auch eine Kategorisierung. Zu der offiziellen Definition einer schweren Depression gehört nämlich auch, dass mindestens fünf der neun Symptome mindestens zwei Wochen angedauert haben müssen. Zwei Symptome sind dabei besonders wichtig:
- depressive Stimmung fast den ganzen Tag
- deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten für die meiste Zeit des Tages
Dieses sind die Hauptsymptome einer Depression, die auch mit dem sogenannten Zwei-Fragen-Test abgefragt werden:
- Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?
- Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?
Habe ich eine Depression?
Mehr Infos dazu findest du im Artikel Symptome einer Depression.
Hast du also weniger als fünf dieser Symptome oder treffen die Hauptsymptome bei dir nicht zu, hast du wahrscheinlich nur ein vorübergehendes Stimmungstief, das ganz normal ist. Jeder darf auch mal traurig sein – eine Depression dagegen ist eine Erkrankung. Sie sollte unbedingt professionell behandelt werden, damit es dir schnell besser geht.
Suche in jedem Fall, unabhängig vom Testergebnis, eine*n Psychotherapeut*in, eine*n Facharzt*ärztin oder eine*n andere*n qualifizierte*n Diagnostiker*in oder deinen Hausarzt*ärztin auf, wenn du glaubst, an einer Depression zu leiden.
Der Selbsttest Depression kann eine fachliche Diagnose nicht ersetzen. Er liefert dir nur Hinweise, die einer weiteren Einschätzung bedürfen.
Wie zuverlässig ist der Selbsttest Depression?
Der PHQ-9 wird auch von psychologischen Fachkräften als sehr zuverlässiges Diagnose-Werkzeug eingesetzt. Auch dort machen Patient*innen diesen Depression-Selbsttest.
Mehrere Studien haben dem Test eine Sensitivität von über 80 Prozent und eine Spezifität von über 92 Prozent bescheinigt. Das heißt, in mindestens acht von zehn Fällen ist das Ergebnis richtig positiv und nur acht von 100 als nicht-depressiv Eingestufte werden vom Test „falsch-negativ“ bewertet.
Damit ist dieser Depression-Selbsttest ein zuverlässiges Diagnose-Werkzeug. Voraussetzung ist dafür allerdings, dass du die Fragen ehrlich beantwortest.
Welchen anderen Selbsttest Depression gibt es?
Neben dem DSM-5, das in den USA zur Diagnostik und Definition von psychischen Erkrankungen herangezogen wird, gilt natürlich auch das ICD-10, also die noch aktuelle zehnte Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Standardwerk (auf englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems). Die Definition der Depressions-Symptome ist dort ähnlich, aber etwas anders gewichtet. Dementsprechend gibt es Depression-Tests, die auf den ICD-10-Kriterien beruhen.
Ein weiterer Test ist der 18 Fragen umfassende Goldberg-Depression-(Selbst)Test. Dieser wurde von dem US-Psychiater Ivan K. Goldberg entwickelt und fragt noch etwas differenzierter die im DSM-5 definierten Symptome ab.
Alle Tests bieten als Depression-Selbsttest eine gute erste Einschätzung und können dir Klarheit über deinen psychischen Zustand verschaffen. Die Diagnose durch eine*n Expert*in können sie aber alle nicht ersetzen. Bitte wende dich in jedem Fall an eine*n Psychotherapeut*in, eine*n entsprechende*n Facharzt*ärztin, eine*n andere*n qualifizierte*n Diagnostiker*in oder deine*n Hausarzt*ärztin, wenn du fürchtest, an einer Depression zu leiden.
Quellenangaben
- American Psychiatric Association (2015). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-5 (2. korrigierte Auflage). Hogrefe.
- Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (2015). S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression. www.awmf.org.https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-005l_S3_Unipolare_Depression_2017-05.pdf
- Goldberg (1993). Questions & Answers about Depression and Its Treatment: A Consultation with a Leading Psychiatrist. Charles Press.
- Gräfe et al. (2004). Screening psychischer Störungen mit dem "Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D)". Ergebnisse der deutschen Validierungsstudie. www.econtent.hogrefe.com.https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1026/0012-1924.50.4.171?journalCode=dia
- Löwe et al. (2004). Measuring depression outcome with a brief self-report instrument: Sensitivity to change of the Patient Health Questionnaire (PHQ-9). Journal of Affective Disorders.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15183601/
- Whooley et al. (1997). Case-finding instruments for depression. Two questions are as good as many. Journal of General Internal Medicine.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9229283/