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Mit der Angst vor tiefem Wasser können sich wahrscheinlich viele von uns identifizieren. Ängste sind etwas ur-menschliches und wichtige Mechanismen, um unser Überleben zu sichern. Einige sind dabei hilfreicher und begründeter als andere.
Die Angst vor tiefem Wasser oder die Angst vor dem Meer haben nicht immer einen Störungscharakter. Um von einer “Thalassophobie” sprechen zu können, muss ein tatsächlicher Krankheitswert vorliegen.
Was eine Thalassophobie ist, wie sie entsteht und was man tun kann um mit der Phobie vor tiefem Wasser umzugehen, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Thalassophobie?
Definition Thalassophobie
Kurz gesagt: Thalassophobie ist die Angst vor tiefem Wasser. Doch das ist eben sehr kurz gesagt. “Thalassophobie” kommt aus dem Griechischem und bedeutet “Angst vor dem Meer” (“Thalassa”: das Meer; “Phobos”: Angst). Sie unterscheidet sich damit von der “Aquaphobie”, der Angst vor dem Wasser. Während man im alten Griechenland wahrscheinlich nur Meere als tiefe Gewässer kannte, fasst man unter dem Begriff heute auch die Phobie vor tiefem Wasser jeglicher Art. Auch tiefe Seen und Flüsse werden in die Begriffsbezeichnung mit eingeschlossen.
“Thalassophobie” kommt aus dem Griechischem und bedeutet “Angst vor dem Meer” (“Thalassa”: das Meer; “Phobos”: Angst). Sie unterscheidet sich damit von der “Aquaphobie”, der Angst vor dem Wasser.
Die “normale” Angst vor tiefem Wasser
Bis zu einem gewissen Punkt ist die Angst vor tiefem Wasser normal. Jede Angst ist normal und gut, sofern sie begründet ist. Angst ist eine primäre menschliche Emotion und tritt als Reaktion auf Ereignisse oder Vorstellungen von Ereignissen und Situationen auf, die als bedrohlich, ungewiss oder unkontrollierbar eingeschätzt werden. Spüren wir Angst, wird unser Körper in ein Alarmzustand versetzt, der uns dazu befähigt die als gefährlich bewertete Situation bewältigen zu können. Wird also eine tatsächliche Bedrohung wahrgenommen, ist Angst die angemessenste instinktive und emotionale Reaktion auf die Situation. Ohne sie wären wir hilflos unseren natürlichen Feinden ausgeliefert. Stellt die Angst vor tiefem Wasser also eine normale Angst dar? Ja - bis zu einem gewissen Grad. Reagieren wir mit Angst, wenn wir uns auf offenem Meer befinden ohne Schwimmen zu können, ist das eine angemessene Reaktion, weil wir die Situation als unkontrollierbar einschätzen. Auch wenn wir durch einen 80 Meter tiefen schwedischen See schwimmen, ohne zu wissen, was sich in der kühlen Dunkelheit unter uns befindet, ist es normal dass uns etwas mulmig wird. Die Situation ist ungewiss. Es ist auch normal, beim Ansehen des Weissen Hais Herzrasen zu bekommen, wenn bedrohliche Musik erklingt und das gefährliche Tier wie aus dem Nichts aus dem undurchsichtigen Dunkelblau des tiefen Meeres hervor schießt. Angst vor tiefem Wasser, wenn es objektiv bedrohlich ist, ist also normal.
1.3. Wann ist die Angst vor tiefem Wasser pathologisch? Die Diagnose der Thalassophobie
Man spricht generell von Angststörungen, oder “pathologischen Ängsten”, wenn sie als schwere Beeinträchtigung des Lebens im Sinne von Krankheit auftreten. Von Phobien spricht man, wenn die Angst auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation gerichtet ist, von der objektiv keine Bedrohung ausgeht. Genauso wie andere spezifische Angststörungen bzw. Phobien, ist die Angst vor tiefem Wasser dann pathologisch, wenn…
- sie ohne eine reale Bedrohung auftritt.
- sie zu lange andauert (auch nach Entfernung der objektiven Bedrohung).
- sie unangemessen stark und häufig auftritt.
- sie mit unangenehmen vegetativen (körperlichen) Symptomen verbunden ist. (Symptome einer Panikattacke)
- sie von ausgeprägten Erwartungsängsten gefolgt werden.
- sie mit einem Gefühl des Kontrollverlusts bezüglich des Auftreten und Andauerns verbunden sind.
- sie auf falschen Erklärungskonzepten beruhen und richtige nicht vorhanden sind.
- keine Bewältigungsstrategien vorhanden sind.
- die Angst machende, objektiv ungefährliche Situation/ das Objekt vermieden wird.
- Konsequenz das Unterlassen wichtiger Aktivitäten ist und Lebenseinschränkungen folgen.
- sie starkes Leiden verursacht.
Die Thalassophobie als spezifische Phobie
Die Thalassophobie reiht sich in eine Vielzahl spezifischer Phobien ein. Im Diagnosewerk der WHO zur Klassifikation psychischer Erkrankungen - dem ICD-10 (International Codex of Diseases), werden unter spezifischen Phobien Ängste aufgeführt, die sich nur auf sehr spezifische Situationen oder Objekte beziehen. Beispiele sind die Soziale Phobie, Agoraphobie, oder auch die Thalassophobie. Die Betroffenen wissen in der Regel, dass ihre Angst übertrieben ist und von den gefürchteten Objekten/ Situationen keine reale Gefahr ausgeht. Was die Gruppe der spezifischen Phobien ausmacht, definiert das ICD-10 so:
Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst. (...)
Wichtig bei dieser Definition von Phobien ist unter anderem, ob aus der Angst schwere Beeinträchtigungen resultieren. Leidet man stark unter den Ängsten? Vermeidet man wichtige Situationen die mit dem angstbesetzten Objekt verbunden sind? Eine relativ weit verbreitete Angst ist zum Beispiel die Angst vor Spritzen. Kaum einer geht gelassen zur Blutabnahme. Das ist nicht weiter schlimm, wenn man nur selten in die Berührung mit Spritzen kommt. Eine große Bedeutung bekommt es jedoch, wenn man als Diabetiker insulinpflichtig ist und regelmäßig Infusionen bekommen muss. Eine Spritzenphobie würde hier die Behandlung beträchtlich stören. Man würde also von einer Thalassophobie sprechen, wenn die Angst vor dem Wasser bei einem Fischer auftritt, dessen Lebensunterhalt davon abhängt, dass er sich jeden Tag aufs offene Meer begibt. Ein anderes entscheidendes Merkmal spezifischer Phobien ist die Ausprägung der Angstsymptome. Angst vor tiefem Wasser kann sich in einem mulmigen Bauchgefühl, leichtem Kribbeln oder erhöhten Puls äußern. Taucht man tief in einen unbekannten See sind das noch völlig normale Symptome, die unseren Körper in leichte Alarmbereitschaft setzen. Wer sich jedoch nicht mehr in den Badesee wagen kann, weil er oder sie schon beim Anblick des Wassers schwitzige Hände, Herzrasen, Atemnot und Schwindelgefühle bekommt, leidet unter irrationalen Ängsten. Diese Symptome schränken Betroffene immens in ihrer Autonomie und Lebensqualität ein.
Die Symptome der Thalassophobie
Anhand der Klassifikation als spezifische Phobie setzen sich folgende Symptome der Thalassophobie zusammen:
- Eine ausgeprägte, anhaltende und unangemessene oder unbegründete Angst, die durch das Vorhandensein oder die Erwartung von tiefem Wasser und damit verbundenen Phänomenen ausgelöst wird.
- Die Konfrontation mit tiefem Wasser (Real oder durch Bilder), bewirkt eine Angstreaktion, die bis zu einer situationsgebundenen oder situationsbegünstigten Panikattacke ansteigen kann.
- Das Ausmaß der Angst hängt mit der Nähe zum phobischen Objekt zusammen (umso größere Angst, je näher tiefes Wasser ist), ist aber dennoch nicht immer in vorhersagbarer Weise damit verbunden (z.B. kann sich eine Thalassophobie zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Reaktionen äußern).
- Die Betroffenen erkennen, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist, können sich dadurch aber nicht beruhigen.
- Die phobischen Objekte und Situationen werden gemieden und vermieden oder können nur unter starker Angst oder großem Unbehagen ertragen werden
- Das Vermeidungsverhalten, die ängstliche Erwartungshaltung oder das Unbehagen in den gefürchteten Situationen schränkt deutlich die normale Lebensführung der Person, ihre berufliche (oder schulische) Leistung oder sozialen Aktivitäten oder Beziehungen ein
- die Phobie verursacht erhebliches Leiden für die Person.
Die Symptome können in verschiedenen Situationen auftreten, die der/ die Betroffene mit tiefem Wasser verbindet. Angstauslösende Situationen können das Erblicken des offenen Meeres, das Ansehen von Meeres-Bildern, das Lesen von Beschreibungen Tiefen Wassers, das Ansehen von Haien/ Schiffswracks/ Tiefwasser-Krebsen sein.
Wie entsteht die Angst vor tiefem Wasser?
Wie die Angst vor tiefem Wasser entsteht, ist nicht eindeutig zu beantworten. Die Thalassophobie wird dem Umwelt-Typus der spezifischen Phobien zugeordnet. Phobien dieses Typus entstehen meist schon in der Kindheit. Das kann verschiedene Gründe haben. Wie bei allen Angsterkrankungen liegt die Entstehung der Thalassophobie in einer Mischung aus persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen, genetischen Dispositionen und kulturellen Hintergründen begründet.
Evolutionärer Hintergrund
Trotz technisch immer besserer, moderner Schutzvorrichtungen, werden Naturgewalten nach wie vor von Menschen gefürchtet. So auch das Wasser - und das tiefe Wasser. Die Angst vor Naturgewalten zählen zu den Ur-Ängsten des Menschen. Wasser verbinden wir mit etwas unbekanntem und unkontrollierbarem. Die Kühle und Dunkelheit von tiefem Wasser sind nicht die natürlichen Lebensbedingungen des Menschen. Angst vor dem Meer, Angst vor Wasser und Angst vor Wassertiefe ist evolutionär dadurch begründet, dass wir Menschen nunmal Landtiere und nicht Wassertiere sind. Das Wasser ist nicht unser Element. Die mit der Angst vor tiefem Wasser verbundene Angst zu Ertrinken wird in Anbetracht unser fehlenden Kiemen und Schwimmflossen verständlich. Wenn auch nicht begründet. Denn über die Evolution hinweg hat der Mensch sich Techniken angeeignet, das Element Wasser zu beherrschen.
Individueller Hintergrund
Die Angst vor tiefem Wasser ist uns durch unsere Evolution gewissermaßen “in die Wiege gelegt”. Dass sie sich immer zur pathologischen Thalassophobie entwickelt ist dabei nicht gesagt und wird durch individuelle Erfahrungen bedingt.Das psychologische Vulnerabilitäts-Stress-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von Angsterkrankungen. Laut dem Modell führt das Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren zur Etablierung von Phobien:
- Temperamentbezogene Risikofaktoren (angeborene Ängstlichkeit)
- Umweltbezogene Risikofaktoren (elterliche Überbehütung, Verlust eines Elternteils, traumatische Ereignisse)
Die Wechselwirkung zwischen Prädisposition und Stresslevel kann also zur Entstehung von Thalassophobie beitragen. Wenn jemand zum Beispiel von klein auf ängstlich ist und dann im Verlauf der Kindheit ein traumatisches Ereignis (wie der Verlust der Mutter durch ein Schiffsunglück) eintritt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, eine Thalassophobie zu entwickeln. Bestehen genug Bewältigungsmechanismen, entwickelt sich aber auch dann keine Thalassophobie.
Kulturhistorischer Hintergrund
Ängste sind nicht nur biologisch, evolutionär und individuell begründet, sondern teilweise auch sozial und kulturell vermittelt. Kulturen, die am Meer entstanden, mystifizieren das Meer auf vielfältige Weise. Vielleicht gerade weil sie so eng mit ihm zusammen leben. Etwa im antiken Griechenland, einer Kultur die eng mit dem Meer verbunden ist, ranken sich viele Mythen um das tiefe blaue Meer, seine Gewalt, seine Bewohner und seine Gefahren. In der Mythologie wird das Meer als Ort des Unberechenbaren dargestellt. Als Ort der Bestrafung. Oft wird es sogar Personifiziert, als Wesen mit eigener Seele und eigenen Regeln, das nicht verärgert werden sollte. Auch in der Bibel nimmt das Meer oft eine zentrale und bedrohliche Rolle ein. Denken wir an die Sintflut und die Arche Noah. Werden einer Gesellschaft diese Mythen über die Gefahren des Meeres erzählt, wird die evolutionäre Angst vor tiefem Wasser noch verstärkt und kollektiv gelebt.
Mit der Angst vor tiefem Wasser umgehen
Ab wann ist die Angst vor tiefem Wasser behandlungsbedürftig?
Wie schon angeklungen ist, ist die Angst vor tiefem Wasser nicht immer pathologisch. Behandlungsbedarf besteht nur, wenn der Leidensdruck der Betroffenen zu groß wird. Wenn die Angstsymptome so stark werden, dass sie den Alltag behindern, oder das Vermeidungsverhalten so ausgeprägt ist, dass das berufliche oder private Leben stark eingeschränkt und in seiner Qualität stark gemindert wird, besteht eindeutig (Be-) Handlungsbedarf. Viele Betroffene gehen trotz ihrer Angstsymptome jahrelang nicht zu Ärzten/ Ärztin oder Psychotherapeut:innen weil die Angst sie nicht “ausreichend einschränkt” in ihren Aktivitäten und sie die Dringlichkeit einer Therapie nicht erkennen. Dabei ist es sehr wichtig, möglichst früh professionelle Hilfe zu suchen um der Chronifizierung der Angst vorzubeugen.
Wie kann ich mir selbst helfen?
Es ist kein wertvolles Ziel, angstfrei zu leben. Sinnvoller ist es, auf ein Leben hinzuarbeiten in dem man begründete von unbegründeten Ängsten zu unterscheiden lernt. Natürlich gibt bei unwahrscheinlichen, aber nicht sicher ausschließbaren Gefahren immer ein Restrisiko. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein gefährlicher Fisch aus dem tiefen Gewässer den großen Zeh des Schwimmenden abbeißt. Aber ein Restrisiko besteht. Dieses Restrisiko zu ertragen, ohne ein zwanghaftes Sicherheitsbedürfnis zu zeigen kann ein Ziel im Umgang mit Ängsten sein. Wenn die Angstsymptome nicht zu stark sind, kann es im Sinne der “Selbsthilfe” förderlich sein, regelmäßig Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren anzuwenden. Meditation, Yoga und Progressive Muskelentspannung sind Verfahren, die das generelle Anspannungsniveau sinken.Ein wichtiger Leitsatz für alle die an Angst leiden, ist, sich immer der Angst zu stellen und sie niemals zu vermeiden. Das lässt sie noch weiter bestehen. Schon William James sagte: „Tue das, wovor du dich fürchtest, und die Furcht stirbt einen sicheren Tod.“
„Tue das, wovor du dich fürchtest, und die Furcht stirbt einen sicheren Tod.“ (William James)
Therapie- und Behandlungsform
Die Leitlinie zur Behandlung von spezifischen Ängsten, und damit auch für die Thalassophobie, umfasst eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Therapie. Vor allem die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) konnte gute Effekte bei der Behandlung von Angststörungen erzielen. In Kombination mit einer gut abgestimmten Medikation (meist durch SSRIs) und die Therapie begleitend praktizierte Entspannungsverfahren konnten sehr hohe Therapieeffekte erzielt werden. Ein weiterer wichtiger Therapiebaustein ist stets die Psychoedukation. Die Patient:innen einer Angststörung werden stets aufgeklärt über ihr Krankheitsbild, seinen möglichen Ursprung und voraussichtliche Therapieerfolge. Sie lernen ihre Denkabläufe verstehen, die der Angst zugrunde liegen und sie verstärken.
Expositionstherapie
Sich seinen Ängsten zu stellen ist die wirksamste Therapie. In der psychologischen Fachsprache spricht man von “Konfrontationsverfahren”. Will man die Angst vor Wasser oder die Angst vor tiefem Wasser besiegen, hilft es nicht vor Wasser zu fliehen sondern sich mit ihm möglichst nah zu konfrontieren, da sonst die Angst nur aufrechterhalten wird. Konfrontations- oder Expositionsverfahren werden in der Psychotherapie von Therapeut:in und Patient:in gut besprochen und sorgfältig durchgeführt, bevor es an die tatsächliche Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz (dem tiefen Wasser) geht. Ohne Therapie verläuft der Angstanstieg typischerweise sehr schnell und die Angst fällt langsam ab. Die meisten Betroffenen würden in so einer Situation mit Vermeidungsverhalten reagieren, sodass die Angst schneller abklingt als sie es tun würde, wenn man in der Situation bleiben würde. Die meisten Angstpatient:innen erwarten, dass ihre Angst nie abnehmen würde, immer auf gleich hohem, unerträglichen Niveau bleiben würde und sie nur durch einen Herzinfarkt aufhören würde. Bei einer therapeutischen Konfrontation (Abb.), machen die Patient:innen die Erfahrung, dass die Angst nach der Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz von alleine abnimmt. Die Angst “habituiert” sich und die Angstkurve flacht bei wiederholter Konfrontation in mehreren Durchgängen immer weiter ab (Abb.1, Kurve 1-4).
Fazit
Die Therapieverfahren erlauben einen guten Schluss darauf, wie man im Alltag mit Ängsten umgehen sollte. Es ist immer gut, sich seinen Ängsten auszusetzen. Das tut man am besten , indem man sie kennenlernt (im Sinne der Psychoedukation), sich mit ihnen sogar konfrontiert und sie zulässt (im Sinne der Expositionstherapie), bis sie weniger werden. Dabei ist es immer gut sich daran zu erinnern, dass das Ziel nicht sein sollte, angstfrei zu leben. Das wäre wahrscheinlich sogar Lebensgefährlich. Seine Ängste kennenzulernen, zwischen ihnen zu differenzieren ist ein sinnvolleres Bestreben.
Quellenangaben
- Morschitzky H. (2009) Angststörungen. In: Angststörungen. Springer, Vienna.
- Hansch D. (2014) Selbsthilfe bei Angststörungen. In: Erfolgreich gegen Depression und Angst. Springer, Berlin, Heidelberg.
- https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/angsterkrankungen/
- https://www.icd-code.de/suche/icd/code/F40.-.html
- https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-028.html